Viren rasch nachweisen – vorsorglich impfen

Humane Papillomaviren sind Viren, die sehr häufig und verbreitet sind. Es gibt über 100 Virustypen, davon auch einige, die die Geschlechtsorgane befallen und zu Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs führen können.

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Wie kommt es zur HPV – Infektion?

Die Papillomaviren (HPV) werden meist durch Geschlechtsverkehr und/oder durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt übertragen. Die Infektion wird meistens nicht bemerkt. Bei ca. 90 % heilt die Infektion ohne Folgen und Therapie aus. Etwa 10 % der Patientinnen bleiben infiziert und können dann über einen längeren Zeitraum Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Risikofaktoren für eine Ansteckung sind ungeschützter Geschlechtsverkehr, Rauchen und wechselnde Sexualpartner. Besonders Jugendliche unter 16 Jahre sind gefährdet. Weitere Risikofaktoren sind eine Immunschwäche und eine bereits bestehende Infektion mit anderen Erregern. Es wird davon ausgegangen das rund 80% aller sexuell aktiven Menschen mindestens einmal im Leben eine HPV – Infektion erleben.

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Wie kann man sich vor HPV – Viren schützen?

Die Benutzung eines Kondoms ist immer empfehlenswert. Dennoch schützt dies nur in 50% der Fälle vor einer Infektion. Die Viren können sich auch durch Hautkontakt oder durch Gegenstände übertragen. Daher wird eine Impfung empfohlen, die sehr wirksam vor der Infektion schützt.

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Wie werden HPV-Viren nachgewiesen?

Schnelltest: Ein neuer Test erlaubt den schnellen Nachweis des Humanen Papillomavirus (HPV)-Typ-16-Antikörpern. Dazu erfolgt die Entnahme eines Bluttropfens aus der Fingerbeere (Kapillarblut) Nach 15 Minuten liegt ein Ergebnis vor und kann sofort mit Ihrer Fachärztin für Gynäkologie besprochen werden.

PAP-Test:

Während der normalen Untersuchung streicht die Frauenärztin mit Hilfe eines Spezialbürstchens oder eines Wattestäbchens über den Gebärmutterhals und den Muttermund. Die so gewonnen Zellen werden an ein Labor versandt, welches die Zellen auf Veränderungen untersucht. Der Abstrich wird von manchen Frauen als leicht unangenehm empfunden, ist aber nicht schmerzhaft.

Molekularer Test:

In diesen Tests kann nachgewiesen werden, ob Zellen des Gebärmutterhalses mit Humanen Papillomaviren (HPV) infiziert sind. Die Tests weisen das Erbgut (DNS oder RNS) der Viren nach. Auch für diese Untersuchungen werden Zellproben mithilfe eines Abstrichs gewonnen (ähnlich dem PAP-Abstrich) und in ein Labor geschickt (Low- und High-Risk HPV DNA/RNA PCR mit Typ-Spezifizierung).

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Welche Erkrankungen lösen HPV – Viren aus?

Es gibt HPV – Viren, die als Hochrisiko Typen eingestuft werden (z. Bsp. Typ 16 und 18), da diese im Gewebe über lange Zeit bestehen bleiben. Dadurch entstehen Zellveränderungen im Gewebe, die zu Krebsvorstufen (Dysplasien, intraepitheliale Neoplasien) führen können. Diese entstehen am Gebärmutterhals, der Vulva oder der Vagina. Des Weiteren können Krebsvorstufen auch am Analbereich entstehen. Veränderungen können sehr früh im jährlichen PAP-Abstrich bei der Krebsvorsorge diagnostiziert werden. Auch eine Begutachtung des Gebärmutterhalses mit einem Mikroskop (Kolposkopie) kann Hinweiszeichen geben.

HPV – Viren, die als Niedrigrisikotypen gelten (Bsp. Typ 6 und 11), können Feigwarzen hervorrufen. Diese Hautveränderungen sind nicht bösartig jedoch sehr unangenehm. Sie werden bei Männer und Frauen festgestellt. Bei Frauen können sie an der Vulva, der Vagina oder auch am Anus vorkommen. Sie sind meist klein, können aber auch wachsen und bis zu mehreren Zentimetern groß werden. Sie haben eine rötliche oder bräunliche Farbe. Die Diagnose wird meistens durch eine Biopsie gesichert da es auch gutartige Hautveränderungen gibt (z. Bsp. Fibrom) die ähnlich aussehen. Einmal diagnostiziert sollten sie behandelt werden. Bei kleinen Feigwarzen kann die Therapie mittels einer Lösung gegen Viren erfolgen, bei ausgebreitetem Wachstum hilft die chirurgische Entfernung mit einem Laser.

Auch an anderen Schleimhäuten wie den Augen, dem Mund und in den oberen Atemwegen können durch Humane Papillomaviren verursachte Hautveränderungen auftreten. Diese weisen eine blumenkohlartige Oberfläche aus und werden Papillom genannt.

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Wie erfolgt die Therapie?

Leider gibt es keine direkte Therapie bei Infektion durch die Viren.

Krebsvorstufen, sogenannte Läsionen oder Papillome können mit einer antiviralen Lösung behandelt und/oder chirurgisch entfernt werden.

Bei entstandenen Krebsvorstufen am Gebärmutterhals werden diese beobachtet (viele heilen spontan aus) oder ebenfalls chirurgisch entfernt.

Inzwischen gibt es jedoch eine Impfung gegen Humane Papillomaviren, die vor Infektionen schützen und so Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs wirksam verhindern können.

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HPV-Impfung

Impfungen gegen humane Papillomaviren sind erfolgreich

Seit einigen Jahren gibt es Impfstoffe welche vor Infektionen mit dem humanen Papillomaviren schützen. In Deutschland sind drei zugelassen.

Die aktuelle Impfung Gardasil9® schützt vor neun unterschiedlichen HPV-Viren (v.a. vor den Hochrisiko-Typen). Die Impfung hat einen nachgewiesenen Nutzen und reduziert das Risiko von Gebärmutterhalskrebs und Feigwarzen. Daher ist ratsam sich vor dem ersten Geschlechtsverkehr, bevor es zu einer Infektion mit den Viren kommen kann, impfen zu lassen.

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Wer soll sich impfen lassen?

Die ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts, welche für die Empfehlung von Impfungen zuständig ist, hat die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen im Alter von 9 bis 18 Jahren empfohlen. Damit kann die Zahl der Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs zukünftig deutlich verringert werden.

Was jedoch die wenigsten wissen: Auch Frauen außerhalb dieser Altersgruppe und bereits sexuell aktive Frauen können von einer Impfung profitieren und sollten mit ihrer Frauenärztin darüber sprechen.

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Kostenübernahme – Privatversicherte Personen

Für Personen, die privat versichert sind, gilt der jeweilige Versicherungsvertrag. In der Regel übernehmen private Krankenkassen diejenigen Impfungen, die von der ständigen Impfkommission empfohlen werden. Reden Sie vorab mit Ihrer Krankenkasse.

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Wie wird die Impfung durchgeführt?

Im Alter von 9 bis 13 bzw. 14 Jahren sind zwei Impfungen erforderlich. Die zweite erfolgt mindestens sechs Monate nach der ersten.

Ab einem Alter von 14 bzw. 15 Jahren wird dreimal gegen HPV geimpft. Die zweite Impfung wird zwei Monate nach der ersten gegeben. Die letzte Impfung erfolgt in der Regel sechs Monate nach der ersten. Die drei Impfungen sollten möglichst innerhalb eines Jahres verabreicht werden.

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Können Nebenwirkungen auftreten?

Als unerwünschte Reaktionen können Juckreiz und Blutungen können am Ort der Impfung auftreten. Auch Fieber, Schmerzen, Rötungen und Schwellungen wurden festgestellt. Es wurden bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet.

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Impfung trotz Infektion und/oder Erkrankung und OP?

Selbst Frauen, bei denen Veränderungen durch einen HPV-Typ im PAP-Abstrich festgestellt wurden, können sich noch impfen lassen, um ihr Infektionsrisiko zu senken. Eine nachträgliche Impfung ist auf jeden Fall sinnvoll, da sie vor anderen Hochrisikotyp noch wirksam schützt.

Nach einer Konisation (chirurgische Entfernung eines keilförmigen Stückes am  Gebärmutterhals), haben betroffene Patientinnen erneut ein Risiko für eine Reinfektion. Die HPV-Impfung nach einer Konisation wird auf jeden Fall empfohlen (Postkonisationsprophylaxe)

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