Symptome der Wechseljahre – wenn die Hormone nachlassen

Die sogenannten Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess bei jeder Frau, der durch eine abnehmende Hormonproduktion gekennzeichnet ist. Die Wahrnehmung dieses Prozesses und die Beschwerden der Patienten sind jedoch sehr individuell.

Der sinkende Hormonspiegel kündigt sich durch die unterschiedlichsten Symptome an. Die bekanntesten sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und Zyklusunregelmäßigkeiten wie Zwischenblutungen, zu starke oder unregelmäßige Blutungen. Es gibt aber eine ganze Reihe weiterer Symptome.

Schlafstörungen, Depressivität, Reizbarkeit, Nervosität und eine abnehmende Leistungsfähigkeit sowie Erschöpfungszustände können psychisch belastend sein.

Die normalerweise auf Grund des Östrogenmangels auftretende Trockenheit der Scheide führt dazu, dass die Schleimhäute dünner und trockener werden. Als Folge treten vermehrt Infektionen (z. B. Harnwegsinfektionen) auf. Da der Beckenboden an Elastizität verliert wird die Kontrolle des Blasenverschlusses erschwert, was zu Blasenschwäche führt. Beim Sex kann es zu Schmerzen bis hin zu schweren Funktionsstörungen kommen. Spannungen in der Brust und Gewichtszunahme beeinträchtigen das körperliche Befinden und können die oben aufgeführten psychischen Faktoren verstärken, aber auch körperliche Beschwerden wie Gelenkschmerzen auslösen. Ein erhöhtes Risiko für Osteoporose kann ebenfalls auftreten sowie Haarausfall am Kopf und verstärkter Haarwuchs im Gesicht

Da der Beginn der Wechseljahre schleichend, das Alter variabel und die Symptome in Auftreten und Intensität von Frau zu Frau verschieden sind, wissen viele Patientinnen oftmals nicht, dass die Ursache Ihrer Beschwerden der Hormonspiegel ist. Da viele Symptome aber auch auf andere Erkrankungen zutreffen könnten, stellt sich bei vielen Frauen die Frage ob sie schon betroffen sind.

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Wann soll ich die Frauenärztin aufsuchen?

Treten unregelmäßige Blutungen, Schmerzen in der Brust oder andere Symptome akut auf, sollten Sie in jedem Fall einen Termin außerhalb der normalen Kontrollroutine vereinbaren. Sprechen Sie Unwohlsein und neu beobachtete Veränderungen im Befinden während den Vorsorgeuntersuchungen an. Die hormonellen Veränderungen können in der Tastuntersuchung aber bei Bedarf auch durch eine Vielzahl von Tests im Labor festgestellt werden.

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Gespräch und Untersuchungen bei Wechseljahr – Beschwerden?

Die Frauenärztin im Gespräch umfassend nach Ihren Beschwerden und die möglichen Auswirkungen im Alltag fragen. In der anschließenden gynäkologischen Untersuchung wird sie zudem nach den körperlichen Merkmalen der Wechseljahre schauen. Je nach dem wird sie Ihnen empfehlen, ein Hormonprofil zu erstellen. Dieses ermöglicht die Diagnosestellung und nachfolgende Behandlung. Die folgenden Laborparameter zählen zu den Wichtigsten:

  • Östradiol, wichtiges weibliches Geschlechtshormon: Es gibt Aufschluss über die aktuelle Situation der Wechseljahre
  • Progesteron wirkt auf die Gebärmutterschleimhaut, Ein Mangel kann auch zu seelischen Beschwerden führen
  • Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon und auch bei Frauen in einer gewissen Konzentration vorhanden.
  • DHEA-S hat eine wichtige Funktion bei der Steuerung und dem Verlauf des Alterungsprozesses
  • LH und FSH werden im Gehirn gebildet sind für die Steuerung der Bildung der Geschlechtshormone verantwortlich. Sie stellen wichtige Kontrollparameter für die Hormonbehandlung in den Wechseljahren dar.
  • TSH ,Schilddrüsenhormon. Eine unerkannte Schilddrüsenunterfunktion, d.h. ein Mangel an Schilddrüsenhormon, kann ebenfalls zu Müdigkeit und Blutungsstörungen führen.

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Wie sieht eine mögliche Behandlung aus?

Wechseljahrbeschwerden lassen sich zum Teil durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (Schlafhygiene), der Ernährung aber auch durch die Einnahme von pflanzlichen Mitteln lindern. Zu beachten ist, dass diese Umstellungen nicht sofort zu einer Veränderung des Wohlbefindens führen und dass pflanzliche Mittel nur wirken, wenn sie in ausreichend hoher Dosierung über längere Zeit eingenommen werden.

Je nach Stärke Ihrer Symptome und weiteren individuellen Gegebenheiten sowie den Aussagen allfälliger Laborresultate, kann die Frauenärztin auch eine Therapie mit lokal angewendeten Präparaten bis hin zu einer Hormonersatztherapie vorschlagen. In jedem Fall wird sie die in Frage kommenden Therapien sowie deren Vor- und Nachteile persönlich mit Ihnen besprechen.

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Wie lange dauern die Wechseljahre – Was kann ich selber tun?

Dazu findet man viele verschiedenste Aussagen. Tatsache ist, dass dies im genetischen Code festgelegt ist und nicht beeinflusst werden kann. Viel wichtiger ist, dass man Möglichkeiten findet, mit den verschiedenen Unannehmlichkeiten bis hin zu den Krankheitssymptomen möglichst gelassen umzugehen. Der Besuch bei der Frauenärztin ist hilfreich, weil sie Ängste aus dem Weg räumen kann und für unangenehme und die Lebensqualität einschränkende Symptome Lösungen anbieten kann. Wichtig ist nicht wie lange die Wechseljahre dauern, sondern wie jede einzelne Frau damit umgeht. Ernsthafte Beschwerden mit ärztlicher Hilfe angehen statt zu ignorieren ist ebenso wichtig, wie ausreichende Bewegung, die Zufuhr von Vitalstoffen und die Einsicht, dass es auch einer aktiven Frau erlaubt ist, sich Auszeiten zu gönnen.

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