Informationen zum Impfen –  effektive Prävention

Standardimpfungen schützen vor Infektionskrankheiten

Schutzimpfungen zählen zu den effektivsten und kostengünstigsten Präventivmaßnahmen der modernen Medizin. Deshalb sollte beim Besuch bei Ihrer Frauenärztin auch der aktuelle Impfstatus überprüft werden.

Damit die Frauenärztin den Impfstatus ihrer Patientinnen richtig beurteilen kann, ist es wichtig, dass Sie beim routinemäßigen Besuch ihren Impfpass mitbringen. In Deutschland existiert ein gut etabliertes Impfsystem, das gekennzeichnet ist durch jährlich aktualisierte, klare Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) und die Übernahme der Kosten durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Dennoch herrschen in der Bevölkerung Vorbehalte gegenüber Impfungen. Darüber kann man sprechen.

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Welche Impfungen sollten durchgeführt werden?

Die STIKO unterteilt die Impfungen in

  • Standardimpfungen
  • Indikationsimpfungen
  • Auffrischimpfungen

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Was sind Standardimpfungen?

Bei Standardimpfungen handelt es sich um die Basisimpfungen, die jede Person routinemäßig erhalten sollte. Diese stellen einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden Leben dar. Eine Übersicht zu den Standardimpfungen gibt die STIKO.

Im Alter zwischen 9 -17 Jahren besucht ein Mädchen die Frauenärztin zum ersten Mal. Dabei wird auch der Impfschutz angesprochen. Besonders sinnvoll vor Aufnahme des ersten Geschlechtsverkehrs sind die Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV). Zeitgleich wird der Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis überprüft und ggf. aufgefrischt. Zudem wird überprüft ob die 3-malige Hepatitis-B-Impfung, die einmalige Impfung gegen Meningokokken C sowie die 2-malige MMR-Impfung erfolgt sind und ein Schutz vor Varizellen besteht.

Besonders Frauen mit Kinderwunsch sollten sich mit dem Thema Impfungen beschäftigen. Nur bei einem vollständigen Impfschutz können Komplikationen während der Schwangerschaft vermieden werden. Die Antikörper werden dann über die Plazenta und später über die Muttermilch an das Kind weitergegeben. Damit ist auch das Neugeborene in den ersten Wochen und Monaten geschützt. Dieser Effekt wird Leihimmunität genannt oder den so genannten Nestschutz. Auch die Immunisierung gegen Keuchhusten ist nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für den werdenden Vater und alle mit dem Kind in Kontakt kommenden Personen besonders ratsam. Keuchhusten kann für Säuglinge sehr gefährlich werden.

In der kalten Jahreszeit ist zudem die Grippe ein Thema. Schwangere sollten sich gegen Influenza impfen lassen. Bei gesunden Frauen reicht eine Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Schwangere Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma sollten jedoch die Impfung schon im ersten Schwangerschaftsdrittel vornehmen lassen.

Bei älteren Patientinnen ab 60 Jahren sind zudem ein jährlicher Grippe-Impfschutz sowie eine Pneumokokken-Impfung empfehlenswert.
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Was sind Indikationsimpfungen?

Dies sind Impfungen bei bestimmten Personengruppen, die durch gewisse Infektionserkrankungen stärker gefährdet sind. Beispiele hierfür sind:

Schwangere, Personen mit chronischen Erkrankungen, Personen mit Immundefekten, vor immunsuppressiver Therapie, vor Chemotherapie, vor Bestrahlungen, vor Operationen mit hohem Blutverlust, vor Transplantationen

Aber auch Kontaktpersonen von Immundefizienten und alle Personen im Gesundheitsdienst gehören zu den Gruppen, die über die Standardimpfungen hinaus besonderen Schutz brauchen.

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Was sind Auffrischimpfungen?

Auffrischimpfung werden Impfungen genannt, welche wegen nachlassender Wirkung nach einer vorgeschriebenen Zeit erneute durchgeführt werden müssen. Lebendimpfstoffe vermitteln meistens eine lebenslange Immunität, während eine Vielzahl von Totimpfstoffen nur einen zeitlich begrenzten Schutz bietet.

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Gibt es Kontraindikationen?

Es gibt nur wenige Kontraindikationen für Impfungen. Eine akute schwere Erkrankung oder schwere Allergien gegen Impfstoffbestandteile (je nach Impfstoff z. B. Neomycin, Streptomycin, Hühnereiweiß) sind Kontraindikationen. Eine Kontraindikation für Lebendimpfstoffe stellen Schwangerschaft, Immundefizienz und medikamentöse Immunsuppression dar.
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Wie erfolgt die Impfung?

In der Regel wird am Oberarm geimpft. Je nach Impfstoff wird unter die Haut oder in den Muskel gespritzt. Einige wenige Impfungen werden als Schluckimpfungen verabreicht.

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Kann es zu Impfreaktionen kommen?

Als „normale“ Impfreaktion kommt es gelegentlich an der Injektionsstelle zu Lokalreaktionen in Form von Rötung, Schwellung und Schmerz. Als Allgemeinreaktionen treten in einigen Fällen Fieber bis 39 °C, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder grippale und gastrointestinale Beschwerden auf, die ohne Behandlung von alleine abklingen. Nach MMR-Impfungen können ein masernähnliches Exanthem oder Lymphknotenschwellungen, nach Windpockenimpfungen varizellenähnliche Bläschen auftreten, die aber keine Gefährdung darstellen.

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