1. Kombinationspille
  2. Gestagen-only-Pille
  3. Hormonspirale
  4. Kupferspirale
  5. NuvaRing® / Hormonring
  6. Hormonpflaster
  7. 3-Monats-Spritze
  8. Operative Verhütung
  9. Alternative Verhütungsmethoden

Hormonelle Verhütungsmethoden gelten als sehr sicher. Je nach Zusammensetzung der Hormone weisen sie verschiedene Vorteile aber auch Nachteile auf. Diese sind für die bekanntesten Methoden nachfolgend kurz zusammengefasst. Hormonelle Verhütungsmethoden dürfen nur nach einem eingehenden Beratungsgespräch mit entsprechenden Untersuchungen durch die Frauenärztin verschrieben werden.

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Kombinationspille

Die Pille wird während 21 Tagen eingenommen

Weltweit eine bekannte und verlässliche Methode ist die Kombinationspille. Diese enthält die beiden Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Die reguläre Einnahme startet am ersten Tag der Regel und erfolgt täglich über 21 Tage. In der darauffolgenden Pause über 7 Tage kommt es zur Blutung. Die Wirkung erfolgt über eine Hemmung des Eisprunges und einen verminderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Welche Vorteile hat die Kombinationspille?

Neben der sehr sicheren Verhütung machen weitere positive Wirkungen die Pille attraktiv. Dazu gehört oft eine weniger schmerzhafte und leichtere Regelblutung. Je nach Präparat gibt es positive Wirkungen an Haut und Haaren. Eine bereits vorhandene Akne kann so deutlich gemildert werden. Bei zusätzlichen Wünschen (z.B. Akne) sind unterschiedliche Wahlmöglichkeiten zu beachten. Es ist zudem nachgewiesen, dass die Pille das Risiko für Eierstockkrebs senkt.

Welche Nachteile hat die Kombinationspille?

Bei den Nebenwirkungen ist die Thrombose (Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Gerinnsel) das gefürchtetste Ereignis. Bei Patientinnen mit bekannter Gerinnungsstörung oder Neigung dazu sollte sie nicht verschrieben werden. Das Risiko eines Verschlusses steigt bei starkem Nikotingenuss (Rauchen) sowie Alter und Übergewicht (Adipositas). Wird die Patientin ausführlich beraten und untersucht so handelt es sich um eine Komplikation, die nur sehr selten eintritt. In den meisten Fällen wird die Pille gut vertragen. Weitere Nebenwirkungen sind jedoch möglich und umfassen z.B. Gewichtszunahme, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, verminderte Libido, Kopfschmerzen oder Brustspannen.

Alle Kombinationspillen enthalten ein Östrogen. Der Unterschied liegt in der unterschiedlichen Dosierung des Gestagens. Um die geeignete Pille zu finden muss unter Umständen einfach mal das Präparat gewechselt werden.

Kombinationspille – Angaben zu Sicherheit

Die Pille ist bei richtiger Anwendung eine sichere Verhütungsmethode mit einem Pearl-Index von 0,1-1,0. Die Fruchtbarkeit (Fertilität) wird nachweislich nicht beeinträchtigt. Nach Absetzen der Pille können Frauen ganz normal schwanger werden.

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Gestagen-only-Pille (Minipille)

Im Gegensatz zur Kombinationspille enthält diese Pille als Bestandteil nur ein Gestagen und kein Östrogen.

Das Gestagen bewirkt einen Umbau der Schleimhaut in der Gebärmutter und eine Veränderung des Schleimpfropfens im Gebärmutterhals. Der Eisprung wird in den meisten Fällen nicht gehemmt. Daher ist es wichtig die Pille täglich zur selben Zeit einzunehmen, da sonst die verhütende Wirkung nicht gewährleistet ist.

Welche Vorteile hat die Gestagen-only-Pille?

Die Gestagen-only-Pille wird auch Minipille genannt, da sie weniger Hormon enthält. Da Östrogen komplett fehlt wird sie von manchen Patientinnen besser vertragen. In der der Stillzeit kann diese Pille problemlos verwendet werden.

Welche Nachteile hat die Gestagen-only-Pille?

Als Nachteil ist die fehlende Blutungsstabilität zu nennen. Es kann häufiger zu Zwischenblutungen oder unregelmäßigen Blutungen kommen.

Gestagen-only-Pille – Informationen zu Sicherheit

Der Pearl-Index liegt zwischen 0,5-3 und damit ist auch die Minipille bei korrekter Anwendung ein sicheres Verhütungsmittel. Bei nicht korrekter Einnahme, täglich um dieselbe Zeit, ist die Sicherheit nicht gewährleistet. Nach Absetzen ist eine Schwangerschaft jederzeit möglich.

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Hormonspirale, IUD

Die Hormonspirale sieht aus wie ein kleines Schirmchen und ist mit Hormonen ummantelt

Umgangssprachlich spricht man von der „Spirale“. Die Frauenärztin bezeichnet diese als Intrauterinpessare (IUP). Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „innerhalb der Gebärmutter“. Es gibt zwei Typen welche sich in der Art der Wirkungsweise unterscheiden. Zum einen die nachfolgend vorgestellte Hormonspirale sowie die Kupfer-Spirale.

Wie wirkt die Hormonspirale?

Die Hormonspirale ist ein kleines Schirmchen aus Plastik, welches mit Hormon ummantelt ist. Das Hormon wird kontinuierlich direkt in der Gebärmutter abgegeben. Sie eignet sich sehr gut für eine längerfristige Verhütung (3, 5, bzw. 6 Jahre). Die Schleimhaut der Gebärmutter wird weniger aufgebaut und Spermien können weniger gut eindringen. Der natürliche Zyklus und auch der Eisprung bleiben erhalten.

Was sind die Vorteile?

Die Hormonspirale gibt eine gute Verhütungssicherheit ohne dass Sie täglich an die Einnahme denken müssen. Die Hormonmenge ist äußerst gering und wird daher in den meisten Fällen sehr gut vertragen. Durch die lokale Wirkung an der Schleimhaut ist die Regelblutung oft weniger stark, bzw. fällt ganz aus. Dies ist bei Blutungsstörungen ein angenehmer Nebeneffekt.

Der Schutz hält für drei bis sechs Jahre, je nach Wahl der Hormonspirale.

Gibt es Nachteile?

Die Einlage erfolgt lokal ohne Betäubung, ist jedoch für manche Patientinnen unangenehm. Es kann zu Zwischenblutungen kommen, wenn auch sehr viel weniger als bei der Kupferspirale. Bei Patientinnen, die an Akne leiden eigen ist Vorsicht angebracht. Der Effekt kann sich verstärken. Dasselbe gilt für Patientinnen die zu rezidivierenden Zysten neigen.

Ihre Frauenärztin nimmt Ihre Beschwerden ernst

Grundsätzlich können alle hormonellen Verhütungsmittel psychische Nebenwirkungen wie z.B. Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, depressive Verstimmungen oder Libidomangel verstärken bzw. auslösen. Dies kann auch bei der Hormonspirale der Fall sein, weshalb bei der Erstverschreibung der Frauenarzt das Risiko besonders sorgfältig beachten muss. Insbesondere Frauen mit zuvor bestandenen psychischen Störungen sollten auf dieses Risiko hingewiesen werden. Bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ist daher stets entsprechenden Berichten eine besondere Beachtung zu schenken. Wichtig ist bei jeder Patientin mit diesen Beschwerden einen möglichen Zusammenhang sorgfältig zu prüfen und ernst zu nehmen. Die Datenlage in der medizinischen Fachliteratur ist zurzeit nicht eindeutig, weshalb ein generelles Abraten auch nicht zu empfehlen ist. Viele Frauen sind mit dieser Verhütungsmethode sehr zufrieden. Stellen Sie uns Ihre Fragen im persönlichen Gespräch. Wir beraten Sie gerne.

Hormonspirale, IUD – Angaben zur Sicherheit

Der Pearl-Index wird mit 0,1 – 0,2 angegeben. Die Methode gilt als sehr sicher, da Anwendungsfehler selten vorkommen. Bei Entnahme der Hormonspirale können Sie jederzeit normal schwanger werden.

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Kupferspirale

Die Kupferspirale hat die Form eines T

Sie besteht aus einem T-förmigen Plastikkörper der mit Kupferdraht umwickelt ist. Diese Spirale ist hormonfrei und wird von der Frauenärztin direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Hier kann sie bei korrekter Lage 5 Jahre verbleiben.

Wie wirkt die Kupferspirale?

Sowohl die Kupferspirale als auch Kupferkette geben ständig kleine Mengen Kupfer lokal in der Gebärmutter ab. Dadurch wird die Überlebensfähigkeit von Samenzellen gehemmt wodurch eine Befruchtung erschwert wird. Zusätzlich wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verändert. Das Kupfer verursacht eine lokale Entzündungsreaktion in der Schleimhaut, so dass sich ein Embryo nicht einnisten kann. Die Spirale kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben.

Was sind die Vorteile der Kupferspirale?

Der Verhütungsschutz ist lang wirkend. Einnahmefehler sind ausgeschlossen. Die Spirale verbleibt in der Gebärmutter. Sie ist komplett hormonfrei und greift deshalb nicht in den normalen Zyklus ein. Daher eignet sie sich auch für Frauen die keine Hormone einnehmen dürfen. In der Stillzeit ist sie ebenfalls gut verträglich. Nach Entfernung der Spirale durch die Frauenärztin können Frauen jederzeit wieder schwanger werden.

Was sind die Nachteile der Kupferspirale?

Der Hauptnachteil der Spirale liegt in dem unklaren Blutungsverhalten. Die Blutungen können länger und schmerzhafter werden und es können Zwischenblutungen auftreten. Bei Patientinnen die bereits eine Eileiterschwangerschaft oder eine Operation im Beckenraum hatten, kann es erneut zu einer Eileiterschwangerschaft kommen.

Kupferspirale – Angaben zur Sicherheit

Sie gilt als sichere Verhütungsmethode. Dies insbesondere, da die Einnahmefehler nicht möglich sind. Der Pearl-Index der Kupferspirale liegt bei 0,9 bis 3,0.

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NuvaRing® / Hormonring

Der Hormonring ist ein kleiner Ring aus Kunststoff

Der Hormonring ist ein kleiner Ring aus Kunststoff der für 3 Wochen in der Vagina verbleibt. Nach der Entfernung setzt die Regel ein. Die Hormone werden über die Schleimhaut aufgenommen und erreichen eine ähnliche Konzentration im Körper wie bei der Kombinationspille.

Welche Vorteile hat der Ring?

Er kann selbst und leicht eingeführt werden und verbleibt drei Wochen. Daher muss man nicht täglich an Verhütung denken. Auch Erbrechen oder Durchfall hat auf die Sicherheit keinen Einfluss, da ja das Hormon über die Schleimhaut aufgenommen wird.

Welche Nachteile hat der Ring?

Die Nebenwirkungen entsprechen dem Spektrum der Kombinationspille. Ein möglicher Nachteil kann sein das der Ring unter Umständen beim Geschlechtsverkehr spürbar ist. Falls dies der Fall ist, kann er bis zu einer Dauer von 3 Stunden rausgenommen werden. Für manche Patientinnen ist die Handhabung schwierig.

NuvaRing – Sicherheit (Pearl-Index)

Der Pearl-Index liegt zwischen 0,4 – 0,65. Der Hormonring zählt bei korrekter Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln. Nach Absetzen ist eine Schwangerschaft jederzeit möglich.

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Hormonpflaster

Ein Hormonpflaster enthält ähnlich wie bei der Kombinationspille sowohl Östrogen als auch Gestagen. Es wird wöchentlich, während drei Wochen auf die Haut geklebt. Danach erfolgt eine Pause von einer Woche. Die Hormone werden durch die Haut in den Körper aufgenommen, wo sie systemisch (ganzheitlich) wirkt. Baden oder Saunabesuche sind bei gutem Sitz des Pflasters kein Problem. Sollte es sich lösen, so bleibt der Schutz während 24 Stunden erhalten.

Wie wirkt das Hormonpflaster?

Die freigesetzten Hormone bewirken eine Hemmung des Eisprunges und es kommt zu einer Veränderung der Gebärmutterschleimhaut und des Schleimpfropfes, so daß sich die Spermien nicht einnisten können. Die Hormonkonzentration im Blut ist dabei ähnlich wie bei der Kombinationspille.

Welche Vorteile hat ein Hormonpflaster?

Das Pflaster wird einmal wöchentlich gewechselt (für 3 Wochen). Damit muss nicht täglich an eine Einnahme der Hormone gedacht werden. Zudem ist die Sicherheit auch bei Durchfall oder Erbrechen gewährleistet.

Welche Nachteile hat ein Hormonpflaster?

Der Nachteil ist das sichtbare Pflaster auf der Haut. In gewissen Fällen kann dies zu Hautreaktionen führen kann. Die weiteren Nebenwirkungen sind analog der Kombinationspille.

Hormonpflaster – Sicherheit der Anwendung

Der Pearl-Index liegt zwischen 0,2-0,9. Die Verwendung des Hormonpflasters ist damit sehr sicher. Nach Absetzen kann eine Schwangerschaft problemlos erfolgen.

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3-Monats-Spritze

Die Spritze bietet drei Monate lang Schutz vor Schwangerschaft

Die 3-Monats-Spritze ist ein reines Gestagen-Präparat. Die verhütende Wirkung entsteht systemisch im gesamten Körper. Das Gestagen wird durch die Frauenärztin per Injektion in den Muskel des Gesäßes oder Oberarms gespritzt und bietet drei Monate lang Schutz vor einer Schwangerschaft. Die Dosis ist deutlich höher als z.B. bei der Minipille (Gestagenpille). So kann es auch nach dem Absetzen längere Zeit dauern bis das Depot wieder abgebaut ist und der natürliche Zyklus sich wieder einpendelt.

Wie wirkt die 3-Monatsspritze?

Die 3-Monats-Spritze wird in den Oberarm- oder Gesäßmuskel injiziert. Aus diesem „Vorrat „ im Muskel wird kontinuierlich das Hormon freigesetzt, welches in die Blutbahn gelangt. Die Wirkung an der Gebärmutter entsteht durch eine Verdickung des Schleimpfropfens im Gebärmutterhals und einem veränderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Die Dosierung der Hormone ist relativ hoch. Daher kann es zu Gewichtszunahme kommen sowie zu Nervosität und Unwohlsein. Ein kurzfristiges Absetzen ist aufgrund der Depotwirkung nicht möglich (verbleibt 3 Monate im Gewebe). Gerade am Anfang kann es zu anhaltenden Zwischenblutungen kommen, die für die Patientin sehr störend sind. Nach dem Absetzen kann nicht genau gesagt werden, wann erneut der normale Zyklus einsetzt und eine Schwangerschaft entstehen kann. Da das Hormondepot im Muskel ist kann sich dies über längere Zeit erstrecken. Bei einer längeren Anwendung der 3-Monats-Spritze kann es zu einer Verminderung der Knochenmineraldichte kommen.

Was sind die Vorteile?

Die Patientin muss nicht täglich an die Einnahme einer Pille denken. Bei Frauen welche wegen Schichtdienst oder Zeitverschiebungen durch Reisen die Pille nur ungenügend exakt einnehmen können, bietet diese Methode sicheren Schutz. Auch Erbrechen und Durchfall beeinflussen die Sicherheit nicht. Zudem eignet sich ein Gestagen-Präparat auch für Frauen die keine Östrogene einnehmen wollen oder dürfen. Die 3-Monats-Spritze kann ebenfalls in der Stillzeit angewendet werden.

3-Monats-Spritze – Sicherheit und Schwangerschaft

Die Spritze ist sehr sicher. Der Pearl-Index liegt bei 0,3-1,4. Nach dem die Spritze nicht mehr gegeben wird, kann es längere Zeit dauern bis die Wirkung vollständig nachlässt und eine Schwangerschaft entstehen kann.

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Operative Verhütung

Die Sterilisation beim Mann und bei der Frau kann durch chirurgische Maßnahmen stattfinden. Diese lassen sich in der Regel nicht wieder rückgängig machen und stellen somit eine nahezu endgültige Entscheidung gegen eine Schwangerschaft dar. Daher sollte der Eingriff überlegt und die Familienplanung abgeschlossen sein. Generell ist der Eingriff bei Männern unkomplizierter als bei Frauen.

Die Sterilisation des Mannes

Ein Teilstück des Samenleiters wird entfernt

Der Eingriff wird meistens ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Arzt eröffnet die Haut über dem Samenleiter auf jeder Seite. Dabei wird ein Teilstück des Samenleiters entfernt. Dann werden die Enden der Samenleiter verschlossen. Der Samentransport ist danach unterbrochen. Nach der Operation muss noch einige Wochen bis Monate verhütet werden, da noch Reste von Spermien in den ableitenden Samenwegen vorhanden sein können.

Die Sterilisation bei der Frau

Der Eileiter wird elektrisch verödet oder abgeklemmt

Meistens wird dieser Eingriff ambulant durchgeführt und erfordert eine kurze Vollnarkose. Mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) schafft der Arzt Einsicht in den Bauchraum. Hier können die Eileiter dann elektrisch verödet oder mit einem Clip abgeklemmt werden. So wird der Weg der Eizellen und Spermien durch den Eileiter blockiert.

Was sind die Vorteile?

Diese Methode ist sehr sicher. An eine weitere Verhütung muss nicht mehr gedacht werden was sowohl finanziell als auch von den Nebenwirkungen her oft eine gute Alternative ist.

Was sind die Nachteile?

Der Eingriff birgt die normalen gesundheitlichen Risiken einer Operation. Nach einer Sterilisation der Frau ist auch immer das Risiko für eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft erhöht. Die Familienplanung sollte abgeschlossen sein, da der Entschluss in der Regel endgültig ist.

Unterbindung – Angaben zur Sicherheit

Die Unterbindung ist eine sehr sichere Methode. Der Pearl-Index bei einer Unterbindung des Bandes liegt bei 0,1 bei der Frau zwischen 0,1 – 0,3. Da der Eingriff nicht rückgängig gemacht werden kann, ist danach eine Schwangerschaft in der Regel ausgeschlossen.

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Alternative Verhütungsmethoden

Zu den alternativen Verhütungsmethoden gehört die Verwendung von Kondomen.

Das Kondom

Kondome sind leicht erhältlich und passen in jede Tasche

Das Kondom besteht aus einer dünnen Hülle. Es wirkt auf mechanische Weise verhütend, indem es den Samenerguss auffängt, bevor er in die Vagina gelangen kann. Es ist das einzige Verhütungsmittel, das vor sexuell übertragbaren Erkrankungen schützt.

Anwendung

Das Kondom wird über den Penis des Mannes gezogen.

Welche Vorteile bietet das Kondom?

Kondome sind leicht erhältlich, nicht teuer und passen in jede Tasche. Sie wirken nicht hormonell und die Verwendung erfolgt bei Bedarf. Der Schutz vor übertragbaren Erkrankungen ist ein wichtiger Vorteil dieser Verhütungsmethode.

Mögliche Nachteile?

Kondome können reißen oder verrutschen. Auch die Anwendung bedarf einiger Übung und gelingt nicht immer. Zudem können Cremes das Material angreifen und die Sicherheit beeinträchtigen. Kondome sollen aufgrund der Materialsicherheit nicht über das Verfallsdatum verwendet werden.

Kondome und die Sicherheit der Verhütung

Kondome können bei der Anwendung verschiedene Probleme bieten. Die Sicherheit beim Empfängnisschutz ist gering. Der Pearl-Index liegt bei 2-12.

Chemische Verhütung

Diese Methode ist relativ unsicher

Eine weitere alternative Verhütungsmethode besteht in der Anwendung von chemischen Verhütungsmitteln in Form von Cremes, Gelen, Schaum oder Zäpfchen. Diese sollen auf chemischer Basis vor einer Schwangerschaft schützen. Die Verhütungsmittel wirken inaktivierend auf Spermien und sind in Apotheken erhältlich. Die Wirkung hält in der Regel höchstens zwei Stunden an.

Was sind mögliche Vorteile?

Ein Vorteil ist, dass chemische Verhütung bei Bedarf eingesetzt werden kann. Zudem greifen diese Mittel nicht in den Hormonhaushalt der Frau ein und sie sind rezeptfrei erhältlich.

Mögliche Nachteile

Diese Verhütungsmethode ist relativ unsicher. Außerdem schützt sie nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Mittel brauchen eine Zeit von ca. 20-30 Minuten, um sich aufzulösen und einen Effekt zu haben. Zudem können manche Mittel Schleimhautreizungen oder Allergien auslösen und zwar bei beiden Partnern. Die richtige Anwendung kann ebenfalls schwierig sein, da das Mittel möglichst vor dem Muttermund platziert werden muss um dort seine Wirkung zu entfalten. Die Wirkstoffe können zudem auch Schäden am Gummi eines ev. zusätzlich verwendeten Kondoms hervorrufen.

Chemische Verhütung und Sicherheit

Als alleiniges Mittel ist die chemische Verhütung relativ unsicher. Der Pearl-Index liegt zwischen 3 und 21.

Diaphragma und Portiokappe

Diaphragma und Portiokappe sind mechanische Verhütungsmittel, die die Frau anwendet. Sie müssen vor jedem Geschlechtsverkehr an die richtige Stelle in der Vagina eingelegt werden und bilden damit eine mechanische Barriere für Samenzellen.

Wie wirkt das Diaphragma?

Die Anwendung erfordert Übung

Ein Diaphragma kann aus Gummi, Latex oder Silikon bestehen. Eine individuelle Anpassung ist manchmal erforderlich. Es muss vor jedem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingelegt werden und sitzt direkt vor dem Muttermund. So soll verhindert werden, dass Spermien in die Gebärmutter dringen können. Die Haltbarkeit beträgt je nach Fabrikat und Benutzung 1-2 Jahre. Am besten ist die Kombination mit chemischen Verhütungsmitteln (Spermizide).

Welche Vorteile bietet ein Diaphragma?

Diese Verhütungsmethode ist hormonfrei, und daher für alle geeignet die keine Hormone nehmen dürfen oder wollen. Für Frauen, die nur gelegentlich eine Verhütung benötigen, ist das Diaphragma ebenfalls eine Alternative.

Welche Nachteile gibt es?

Diaphragma und Portiokappe sind weniger verhütungssicher als hormonelle Methoden. Die Anwendung ist zudem etwas aufwändig und erfordert Übung. Bei Frauen, die dazu neigen, kann der Druck des Diaphragmas auf die Harnröhre zu einer erhöhten Entzündungsneigung führen.

Ein Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen ist durch das Diaphragma nicht gegeben. Wenn also auf einen Schutz bei wechselnden Partnern geachtet wird, muss immer zusätzlich ein Kondom verwendet werden.

Sicherheit und Diaphragma

Die Sicherheit hängt stark von der korrekten Anwendung ab. Das Diaphragma gehört daher eher zu den nicht sehr sicheren Verhütungsmitteln. Der Pearl-Index schwankt zwischen 1-20.
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